Therapeutischer Ansatz

 
Systemischer Ansatz

Menschen leben immer in Systemen wie beispielsweise der Familie oder dem Arbeitsumfeld. Die Beziehungen zu anderen Menschen machen uns aus, da wir durch sie zum Beispiel Zuspruch, Liebe oder Geborgenheit, aber auch Dissonanz oder Konflikte erfahren. Im systemischen Ansatz wird davon ausgegangen, dass Gesundheit, Krankheit und auch die Lebensqualität des Menschen in einem engen Zusammenhang mit seinen relevanten Beziehungen stehen. Das Individuum selbst wird dabei als Teil seiner Systeme betrachtet. Die systemische Therapie sieht Probleme nicht als Eigenschaften einzelner Personen, sondern als Ausdruck der aktuellen Kommunikations- und Beziehungsbedingungen in einem System. Probleme lassen sich aus den zahlreichen, individuellen Interaktionen des Menschen mit seinen sozialen Systemen erklären und über diese auch verändern. Es wird auch davon ausgegangen, dass jede Störung einen bestimmten Zweck im System erfüllt. Dabei werden die Probleme selbst bereits als Lösungsversuche des Menschen interpretiert und als solche gewürdigt. Veränderungen in einem System wirken sich daher auf alle Mitglieder aus. Im therapeutischen Rahmen wird versucht, gemeinsam mit dem Klienten die Funktion der Symptome innerhalb des Systems aufzudecken, sowie ungünstige Muster zu erkennen und zu verändern. Der Fokus der systemischen Therapie liegt dabei vor allem darauf, bestehende Ressourcen herauszuarbeiten und die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten des Klienten zu erweitern.
Der Nutzen und die Wirksamkeit der Systemischen Therapie konnte ausreichend belegt werden, so dass sie seit dem 1. Juli 2020 zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehört. 

 
 

EMDR-Therapie

Eine EMDR-Behandlung basiert darauf, dass jeder Mensch über natürliche Selbstheilungskräfte verfügt, mit denen er belastende Erfahrungen verarbeiten kann. Eine Behandlung mit dieser Methode regt dieses Selbstheilungssystem an und hilft, Symptome aufzulösen. EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing und bedeutet auf Deutsch - Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen.

Diese Form der Behandlung ist noch relativ jung und wird in der Psychotherapie besonders bei der Aufarbeitung von Traumata angewandt. Eine gute Wirksamkeit von EMDR hat sich außerdem bei der Behandlung von Stresszuständen; starke Trauer oder den Auswirkungen belastender Lebenserfahrungen; Depressionen; Angststörungen und Panikattacken; chronischen Schmerzen und Zwangsstörungen gezeigt. Seit 2006 ist EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.

Zentrales Element der EMDR-Behandlung sind die geleiteten Augenbewegungen – auch bilaterale Stimulation genannt. Dadurch wird eine Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung erreicht, indem die Bilder und Situationen von den belastenden Gefühlen entkoppelt werden. Der Betroffene folgt während der Behandlung den Fingern des Therapeuten mit den Augen, während die Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt wird. Alternativ können Töne oder Berührungen eingesetzt werden.

Ziel ist, dass das belastende Ereignis Stück für Stück verblasst und sich das Befinden des Betroffenen bessert. Die Betroffenen lernen, mit den alten Erinnerungen umzugehen und können eine neutralere Perspektive auf das Geschehen entwickeln.


 

Körperorientierte Methoden in der Psychotherapie

Im Unterschied zur klassischen Psychotherapie werden bei der körperorientierten Psychotherapie nicht nur die psychischen sondern auch die körperlichen Dimensionen menschlichen Erlebens einbezogen. Der Patient setzt sich dabei mental mit der Körperwahrnehmung, der Körperhaltung und Körperspannung auseinander. Durch den Einsatz körperbezogener Übungen wird versucht, die Körperwahrnehmung zu schulen, um Veränderungen zu erspüren und ggf. vorhandene Blockaden zu lösen. Es soll damit auch erreicht werden, dass auf Zustände von Anspannung und Erregung gezielter reagieren werden kann, um Entspannung zu erreichen. Aber auch entgegengesetzt soll der Patient befähigt werden, aus Zuständen der Ermüdung und Antriebslosigkeit in Vitalität zu kommen.

 

Traumatherapeutischer Ansatz

Menschen, die ein Trauma erlebt haben, haben oft das Gefühl nicht selbst entscheiden zu können, was in ihrem Leben geschieht. In der traumatherapeutischen Arbeit wird der Betroffene dabei unterstützt, seine Leben im Hier und Jetzt führen zu können und einen Umgang mit dem Vergangenen zu finden. Dabei wird in der Traumatherapie versucht, den Prozess der natürlichen Genesung nachzubilden. Bei einem traumatischen Ereignis wird der Glaube an die eigene Sicherheit in elementarer Weise erschüttert. Das kann Hilflosigkeit, Verzweiflung und Ohnmacht zur Folge haben. Zentrale Elemente in der Therapie sind deshalb, das Sicherheitsgefühl wieder herzustellen, sowie die Empfindung von Selbstbestimmung und Kontrolle wiederzugewinnen. Gemeinsam werden Möglichkeit erarbeitet, die den Menschen dazu befähigen sich zu beruhigen und zu fokussieren. Es wird eingeübt, die wiedererlangte Ruhe auch bei Erinnerungen an die Vergangenheit, wie beispielsweise belastende Gedanken, Geräuschen, Empfindungen aufrechterhalten zu können. Weiterhin ist Zielstellung, dass sich der Betroffene Möglichkeiten erschließt, in der Gegenwart präsent zu sein und sich auf die Menschen in seiner Umgebung (wieder) einzulassen.

 

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